Unterschriftenaktion gegen drohende Schließung der Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln
Automatic english translation – click here! Heute erreichte mich per E-Mail die Unterschriftenaktion gegen die Schließung der Kunst- und Museumsbibliothek in Köln mit der Bitte ein PDF auszudrucken und rumzureichen und dann an die Initiatoren der Unterschriftenaktion per Post zu senden. Weil sich aber über das Internet sehr viel mehr und einfacher Unterstützer dieser Aktion finden lassen, habe ich diese Onlinepetition ins Leben gerufen und bitte um Mitzeichnung, Weiterleitung und Unterstützung! Wer noch Argumente zur Mitzeichnung braucht kann sich hier den Radiobeitrag (WDR3 Mosaik vom 14. 7.2010) anhören und findet weiter unten aussagekräftige Presseartikel und Interviews!
<< Hier geht es online zur Mitzeichnung der Petition >>
(Mitzeichner beachten bitte, daß Sie nach der Mitzeichnung ein E-Mail erhalten, mit dem die Mitzeichnung bestätigt wird. Den darin angegebenen Link nur anklicken, wenn Sie Ihre Mitzeichnung wieder löschen möchten!)
Mit herzlichem Dank – Dorothée Hahne
Hier der Text der E-Mail zur Unterschriftenaktion des Vereins der Freunde der Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln:
Sehr geehrte Damen und Herren,
im Zuge der Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen der Stadt Köln steht die Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln (KMB) auf der Sparliste. D.h. die KMB soll geschlossen werden und das zu ihr gehörende Rheinische Bildarchiv soll dem Stadtarchiv zugeschlagen werden. Damit wird nicht nur eine der größten Dokumentationseinrichtungen zur Modernen Kunst und Fotografie zerschlagen, zusätzlich wird die Bibliothek – durch die Schließung – der Öffentlichkeit entzogen. Darüber hinaus würde eine jahrzehntelang gewachsene und mit öffentlichen Geldern geförderte Einrichtung und Wissenschaftsstruktur unwiederbringlich zerschlagen. Dies wäre ein großer und nicht zu verantwortender Verlust nicht nur für Köln, sondern für die gesamte deutsche und internationale Kunst- und Wissenschaftslandschaft.
Als Förderverein der KMB bitten wir um eine knappe, aber eindeutige Stellungnahme von Ihnen zugunsten der KMB, als Dokumentationseinrichtung der Kunst, in ihrer Einheit von Bibliothek und Bildarchiv, die wir im Rahmen unserer öffentlichen Proteste gegen die Spar- und Streichungspläne verwenden dürfen.
Gleichzeitig haben wir dieser E-Mail eine Unterschriftenliste angehängt. Bitte unterschreiben Sie die Liste, sammeln vielleicht noch ein paar Unterschriften bei Ihren Kolleginnen und Kollegen und schicken sie dann uns bis zum 15. September 2010 zurück, damit wir Sie ebenfalls im Rahmen unserer öffentlichen Proteste verwenden dürfen
Zu Ihrer Information ist dieser E-Mail ein Beitrag von Frau Dr. Purpus, die „Kunst- und Museumsbibliothek – ein Dokumentationszentrum zur Kunst“ beigelegt.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Damian van Melis
Walther König
Professor Dr. Stefan Grohé
Freunde der Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln e.V.
Kattenbug 18-24
50667 Köln
Tel.: 0221/221-22438
Fax: 0221/221-22210
E-Mail: Hier klicken
Link zur Kunst- und Mueumsbibliothek
Dokumenten Downloads:
Unterschriftenliste KMB (PDF)
KMB Dokumentation PDF)
Brief der Freunde der Kunst- und Museumsbibliothek
Presseartikel und Informationen zur geplanten Schließung:
- „Kunst ohne Bücher – Die einzigartige Kölner Museumsbibliothek ist gefährdet“ | Südddeutsche Zeitung 5. Juli 2010
- „Museumsbibliothek steht vor der Schließung“ | Rheinische Post 6. Juli 2010
- „Kölner Kunst- und Museumsbibliothek bedroht“ | Kunstquartal vom 8. Juli 2010
- „Rote Liste für die Kultur“ | Kölnische Rundschau 14. Juli 2010
- „Der große Sparangriff“ | WDR3 Mosaik vom 14. Juli 2010 (mp3-Radiobeitrag)
- „Bibliothek auf der Streichliste?“ | Kölner Stadtanzeiger 16. & 17. Juli 2010
- Dr. Elke Purpus, Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln im Interview: „Die Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln ist von der Schließung bedroht“ | Rheinschiene @ktuell – Kunst im Rheinland
- „Die Deutschen sparen an ihren hervorragenden Kunstbibliotheken“ | Süddeutsche.de 18. August 2010
- „Wenn Sparen teuer wird“ | Weltonline 22. August 2010
- „Eine Institution für die Zukunft“| Kölner Stadtanzeiger 26. August 2010
- „Die Kölner Kunst- und Museumsbibliothek vor dem AUS!“ | Arbeitsgemeinschaft der Kunst- und Museumsbibliotheken (AKMB)
- „Et kütt wie es kütt – Das Aus für die KMB in Köln?“ | linkezeitung.de vom 10. Juli 2010
- „Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln droht Schließung“ | arthistoricum.net 15. Juli 2010
- „Help wanted – Die Zukunft der Kunst- und Museumsbibliothek steht zur Diskussion“ | 30. Juli 2010 kunstlich.com
- Onlinepetition gegen die Schließung der Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln | 04.08.2010 kunstgeschichteportal.de
- 18 Internationale Stellungsnahmen gegen die Schließung der KMB (u.a. Direktoren von Museen, z.B. Tate, Deutsches Forum für Kunstgeschichte Paris, Akademie der Künste,Vg Bildkunst u.v.m.) | 26. August 2010)
Bereits 2003 war die Kunst- und Museumsbibliothek durch Sparmaßnahmen von der Schließung bedroht:
Die Stadtverwaltung Köln hat anscheinend nichts besseres zu tun als nach und nach den Ruf dieser einst so wichtige Kunstmetropole (s. Georg Jappe „Der Traum der Metropole“, 1979) zu ruinieren. Ich lebte über 30 Jahre mit meinem Mann in Köln und wir genossen die lebendige Stadt. Man kann ja gleichzeitig Karneval und Kunst und Kultur lieben. Die von mir gegründete Moltkerei Werkstatt ist ja der Beweis dafür, daß man auch mit wenig Geld „kulturell“ existieren kann. Ich halte es für eine skandalöse Denkfaulheit und mangelnde Phantasie eine „arme“ Stadt durch Ausrottung der Kultur „sanieren“ zu wollen. Ich würde mich vor meinen Kindern und Enkelkindern schämen, sagen zu müssen: Köln ist zu arm, um sich Kultur zu leisten.
Elisabeth Jappe
Die Kulturpolitik dieser Stadt ist durchweg als skandalös zu bezeichnen. Und ich werde auch das Gefühl nicht los, dass inzwischen an den verantwortlichen Stellen nur noch Verwalter sitzen, denen die Kultur im Grunde völlig egal ist. Darum wissen Sie eben auch nicht, welchen großen Wert die Bibliothek nicht nur allein für ihre vielen Benutzer darstellt.
Ein Kommentar dazu von Van Loo aus dem arthistoricumblog:
Heute (12. August) schreibt Ira Mazzoni in der Süddeutschen Zeitung in Ihrem Artikel “In der Opernkulisse liest es sich am besten” u.a. über die KMB:
“Angesichts dieser Entwicklungen schmerzt es umso mehr, dass im Mutterland der Kunstgeschichte die 1964 gegründete Arbeitsgemeinschaft der deutschen Kunstbibliotheken durch Sparmaßnahmen erheblich geschwächt wird. Wenn – wie geplant – die Kunst- und Museumsbibliothek in Köln mit ihren Sammlungsschwerpunkten Kunst der Benelux-Staaten, Moderne sowie Fotografie geschlossen und auf die Kölner Museumsbibliotheken verteilt wird, dann fehlt der virtuellen Nationalen Kunstbibliothek ein wichtiges, unersetzliches Segment.
Hatte schon die Einstellung der kontinuierlichen DFG-Förderung das Kölner Institut in arge Bedrängnis gebracht, dann bedeutet der jetzige Sparvorschlag der Kommune das Aus eines öffentlichen Forschungsortes, dessen Bücher und Quellen zu 50 Prozent nirgends sonst in der Republik verfügbar sind. Dabei gäbe es in Köln mit dem Neubau des Archivs das erste Mal in der Geschichte des Instituts die Möglichkeit einer angemessenen, nutzerorientierten Unterbringung. Und wer ans Sparen denkt, sollte auch die mit einer Bibliotheksauflösung verbundenen organisatorischen Probleme berücksichtigen. Was kommt wohin? Können Schenkungen überhaupt transferiert werden? Wie und wann können bestehende Verträge gekündigt werden?
Auch eine Schließung kostet Arbeit und Geld. Vor allem aber Vertrauen und Ansehen. Und das betrifft die gesamte deutsche Kunstgeschichte.”
Quelle: http://blog.arthistoricum.net/kunst-und-museumsbibliothek-der-stadt-koln-droht-schliesung/#comment-178278
Insgesamt sind bei den Freunden der Kunst- und Museumsbibliothek 13.415 Unterschriften gegen die Schließung der KMB eingegangen, die morgen an die Verantwortlichen der Kölner Stadtverwaltung übergeben werden. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung und bedanke mich jetzt schonmal sehr herzlich bei allen, die sich für die Erhaltung der KMB einsetzen.