Ich glaube, dass wir mehr als irgendetwas anderes
eine neue Art brauchen, über Politik zu reden. (Tony Judt)

WAS TUN – Filme zur Situation
IFFF Dortmund | Köln sucht Filme für die nächste Festivalausgabe

Der thematische Fokus des kommenden Internationalen Frauenfilmfestivals in Dortmund (12. -17. April 2011) steht unter der Überschrift WAS TUN – Filme zur Situation. Das Festival sucht aktuelle und historische Filme von Regisseurinnen aus aller Welt, die sich mit Intervention, Orientierung, Glaubwürdigkeit, Widerstand und Utopie auseinandersetzen. Filme können bis zum 30. November unter www.frauenfilmfestival.eu eingereicht werden.
Wir werden täglich bestens über die derzeitigen globalen Krisen informiert: Armut, Zerstörung der Umwelt und vermeintlich am Abgrund balancierende Finanzmärkte um nur einige Schlagworte zu nennen. Hier sind weitreichende politische Veränderungen überfällig. Trotz der dramatischen Folgen eines konsumorientierten Lebensstils wird weiterhin fortwährendes Wachstum propagiert. Rohstoffe werden vergeudet als seien sie endlos und die globalen Finanzmärkte agieren anscheinend losgelöst von Recht und Gesetz. Wird der öffentliche Raum heute an erster Stelle und vor allem von ökonomischen Interessen dominiert?
Überdruss gegen Berufspolitiker und Skepsis gegen die Geld-Eliten nehmen zu, doch noch verhält sich die Mehrheit abwartend: es herrscht weitgehend Ratlosigkeit. Leben wir im „Age of Stupid“, wie ein Filmtitel suggeriert?
Kleine Widerstände im Privaten statt großer Aufstände gegen politische Systeme, scheint die Devise.
Utopien für eine neue Weltordnung in Bezug auf sämtliche gesellschaftliche Bereiche, wie sie in den 1968er zuletzt formuliert wurden, lassen sich kaum ausmachen. Dennoch gibt es Leute, die es nicht selbstverständlich finden, dass alles, was wir nutzen, auf Kosten anderer hergestellt wird. Gegenentwürfe von KünstlerInnen, einzelnen Akteuren und politischen Gruppen sind heute häufig konkret begrenzt auf ein klar definiertes Projekt. Allerorten entwickeln Menschen individuelle, glaubwürdige Projekte, und agieren lokal in der globalen Krise. „Do it yourself“ ist coole Antwort und machbare Option, wenn auch bestimmt nicht für alle Probleme. Es setzt sich die Erkenntnis durch, dass der öffentliche Raum verhandelbar ist, Interventionen möglich sind und dass das Gemeinwohl nicht unbedingt von Politikern und Managern gewährleistet wird.
Gegenüber den „schmerzhaft strukturellen Widersprüchen der Lebensumstände“, wie Susan Sontag es formulierte, gilt es eine Haltung zu entwickeln. Wo stecken das Potential und der Auslöser, die zu Widerstand reizen. Welche ProtagonistInnen treten in Aktion? Für was stehen sie ein?

WAS TUN ist Frage und Antwort zugleich.

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STEFANIE GÖRTZ
Media Relations / Programmer Competition
IFFF – Internationales Frauenfilmfestival Dortmund|Köln
IWFF – Dortmund | Cologne International Women’s Film Festival
Next Festival: 12 – 17 April 2011 in Dortmund
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